Sabine Lembert

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Finanzen | Digitalisierung | Automotive

Lanxess gibt Gummi

gummiIch melde mich heute von meinem zweitägigen Offline-Retreat wieder zurück. Kein WiFi, kein Socialmedia, kein Email. Erholung pur für verspannte Schultern und gerötete Laptop-Bindehäute. Aber ich gebe zu, nach zwei Tagen Online-Abstinenz juckt mich heute schon der Daumen. So ein richtig guter Trade vor dem Wochenende müsste schon noch drin sein, oder?

Gestern erkämpfte sich Adidas mit einem goldenen dritten Quartal die höchste Stufe des DAX- Siegertreppchens und rannte mit einem fetten Plus von über 8 Prozent allen davon.

Auf der Verliererseite standen die üblichen Verdächtigen von VW mit einem Minus von knapp 3 Prozent und die Deutsche Lufthansa mit Min 3,8 Prozent, die wieder unter den Streik-Ambitionen ihrer Bemannung / Befrauung leidet.

Doch lasst uns mal schauen, was der heutige Tag so an Börsen-Highlights bereithält. Getreu dem Motto „sell on good news“ nehmen wir die Aktie des Kölner Chemie-Riesen Lanxess genauer unter die Lupe. Und glaubt mir: Synthetik-Kautschuk kann so sexy sein! Lanxess und sein neuer 1001-Nacht-Partner Saudi Aramco rocken den Markt für Reifen und Kabel so richtig und sind mit einem Umsatz von drei Milliarden Euro sogar Weltmarktführer.

Doch der Geschäftszweig mit dem schwarzen Gummi hätte Lanxess 2014 schon beinahe an den Rand des Abgrundes getrieben denn Synthetik-Kautschuk entsteht auf Basis von Rohöl. Und da bekanntermaßen in Köln höchstens Bier-Quellen sprudeln, musste der Konzern das schwarze Gold für teure Euros importieren.

Doch damit ist jetzt Schluss: Best-Buddy Saudi Aramco weiß, wo der Öl-Zapfhahn steht und verschafft Lanxess Zugang zum günstigen Kautschuk-Grundstoff. Für ihren Anteil überweisen die Araber 1,2 Milliarden Euro an Lanxess – der Kölner Konzern ist damit nun praktisch schuldenfrei.

Gestern präsentierte Lanxess dann noch Q3 Zahlen und was soll ich sagen? Es läuft wie geölt und der Konzern konnte seinen Gewinn mit 10 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum steigern.

Nach dem Gong wurde dann noch bekannt, dass der Kautschuk-König 60 Millionen Euro in seine Leverkusener Tochter Saltigo investieren wird. Das Geld der Saudis wird also gleich dem eigenen Nachwuchs in die Tasche geschoben. Saltigo’s Kerngeschäft sind Agrochemikalien, die vor allem bei der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln für die Landwirtschaft Verwendung finden. Diversifikation heißt das Zauberwort und Lanxess ist auf der Suche nach neuen Geldquellen jenseits des Gummi-Geschäfts, das 40 Prozent seines Gesamtumsatzes ausmacht.

http://getbux.com/de/author/sabine-lembert/

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